Wenn du in den letzten beiden Wochenenden vor Weihnachten noch einen Kurztrip in winterlicher Atmosphäre planst, solltest du Südtirol auf dem Schirm haben. Von Süddeutschland aus ist die Region schnell erreichbar – und die Kombination aus Bergpanorama, italienischem Flair und traditionellen Weihnachtsmärkten ist unschlagbar.
Mein erster Tipp vorab: Viele Südtiroler Weihnachtsmärkte haben auch nach dem 24. Dezember noch geöffnet! Wer also in den Weihnachtsferien noch etwas Christkindl-Atmosphäre nachholen möchte, findet hier die perfekte Gelegenheit.
Anreise und strategische Lage
Für einen 2-3 Tage Kurztrip von Süddeutschland aus bietet sich der nördliche Teil Südtirols an. Sowohl die Brennerautobahn als auch die Brenner-Bahnstrecke führt direkt ins Eisacktal – und schon ist man mitten in der Weihnachtswelt.
Klausen – Der Geheimtipp als Basislager
Das kleine Städtchen Klausen liegt strategisch günstig zwischen Brixen und Bozen. Von hier aus erreicht man beide Städte bequem mit der Bahn – perfekt für entspannte Markttage ohne Parkplatzsuche. Allerdings: Die Unterkünfte in Klausen sind begrenzt – wenn du spontan entscheidest, brauchst du etwas Glück. Alternativ findest du in Brixen oder Bozen mehr Auswahl.
Klausner Gassladvent
Klausen selbst verwandelt sich in der Adventszeit in eine magische Kulisse. Der Klausner Gassladvent in der historischen Altstadt ist bewusst klein und authentisch gehalten. Hier gibt es keine Massenveranstaltung, sondern stimmungsvolle Abende mit Kutschfahrten durch die engen Gassen und Nachtwächterführungen bei Fackelschein. Jeden Sonntag entzündet die Nachtwächterin ab 15:30 Uhr hunderte Kerzen, die einen Leuchtweg durch die verwinkelten Gassen bilden. Am vierten Adventsonntag fliegt sogar ein Weihnachtsengel von Schloss Branzoll herab – ein Erlebnis für Kinder und Erwachsene.
Öffnungszeiten 2025: bis zum 23. Dezember - Details zum Klausner Gassladvent hier zum Download (PDF)
Brixen – Weihnachtsmarkt mit Domkulisse
Brixen liegt noch weiter nördlich und ist damit der erste größere Weihnachtsmarkt nach der Brennergrenze. Der Brixner Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz gehört zu den stimmungsvollsten der Region. Die mittelalterliche Altstadt, der beleuchtete Dom und die umliegenden Berge schaffen eine Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst.
Für 1-2 Übernachtungen ist Brixen eine ausgezeichnete Wahl – die Stadt selbst bietet genug zum Erkunden, und von hier aus lassen sich auch Ausflüge in die umliegenden Täler unternehmen. Vom Bahnhof sind es nur etwa 10 Minuten zu Fuß zum Domplatz.
Öffnungszeiten 2025: bis zum 6. Januar 2026.
Bozen – Der Große unter den Südtiroler Märkten
Der Bozner Christkindlmarkt auf dem Waltherplatz ist der größte und bekannteste Weihnachtsmarkt Südtirols – und gilt als einer der größten in ganz Italien. Rund 80 Stände bieten hier Handwerk, Kulinarik und Geschenkideen vor der imposanten Kulisse des Bozner Doms.
Von Klausen und auch von Brixen aus ist Bozen in etwa 30 Minuten mit dem Zug erreichbar. Wer mit dem Auto kommt, sollte die Parkhäuser am Stadtrand ansteuern und den Rest zu Fuß erkunden.
Öffnungszeiten 2025: bis 6. Januar 2026 - Details zum Bozner Christkindlmarkt hier zum Download (PDF)
In den Bergen: Weihnachtsmärkte mit Dolomiten-Panorama
Mountain Christmas in Wolkenstein
Wer die Weihnachtsstimmung mit Bergluft und Dolomiten-Kulisse verbinden möchte, sollte einen Abstecher ins Grödnertal einplanen. In Wolkenstein findet die Mountain Christmas statt – oder Nadel da Mont. Der kleine, aber feine Weihnachtsmarkt liegt auf über 1.500 Metern Höhe und bietet neben Glühwein und Lebkuchen auch direkten Zugang zu den Skipisten der Sellaronda. Nur wenige Kilometer daneben: Der Weihnachtsmarkt in St. Ulrich als winterliches Märchenparadies. Beide Märkte lassen sich sehr einfach kombinieren.
Von Klausen oder Bozen aus ist Wolkenstein über das Grödnertal erreichbar – eine landschaftlich spektakuläre Fahrt, die sich lohnt.
Öffnungszeiten 2025: bis 5. Januar 2026.
Im Osten: Die Weihnachtsmärkte im Pustertal
Wer etwas mehr Zeit mitbringt oder einen anderen Schwerpunkt setzen möchte, findet im östlichen Südtirol drei lohnenswerte Märkte, die sich auch gut kombinieren lassen:
Bruneck – Der Elegante
Der Christkindlmarkt Bruneck gehört zu den fünf großen Original Südtiroler Christkindlmärkten. Die mittelalterliche Altstadt mit ihren bunten Fassaden und Giebeln bildet die perfekte Kulisse.
Öffnungszeiten 2025: bis 6. Januar 2026 - Details zum Christkindlmarkt Bruneck hier zum Download (PDF)
Innichen – Tradition pur
Die Innichner Dolomiten Weihnacht setzt auf Authentizität. Hier gibt es ausschließlich einheimisches Kunsthandwerk und traditionelle Südtiroler Spezialitäten. Der Markt ist bewusst klein gehalten – etwa 20 Stände rund um die romanische Stiftskirche. Wer den Advent so erleben möchte, wie er früher war, ist hier richtig.
Öffnungszeiten 2025: bis 6. Januar 2026
Toblach – Drei Zinnen Weihnacht
Die Drei Zinnen Weihnacht in Toblach ist vor allem für Genießer interessant. Die Hütten wurden im Stil des historischen Grand Hotels nachgebaut und bieten regionale Köstlichkeiten wie Tirtlan, Apfelstrudel und hausgemachte Schokolade. Ein Pavillon mit Musikprogramm und ein Weihnachtsladen mit Handwerksprodukten runden das Angebot ab.
Öffnungszeiten 2025: bis 6. Januar 2026.
Praktische Tipps für deinen Kurztrip
Anreise mit der Bahn: Von München aus fährt der EuroCity über den Brenner direkt nach Brixen, Klausen und Bozen. Die Fahrt dauert etwa 3-4 Stunden – und du sparst dir den Stress mit Parkplatzsuche und Mautgebühren.
Unterkunft: In den kleineren Orten wie Klausen sind die Unterkünfte begrenzt. Wer flexibel ist, findet in Brixen oder Bozen mehr Auswahl. Für die Märkte im Pustertal bietet sich Bruneck als Basis an.
Nach Weihnachten: Die großen Märkte in Bozen, Brixen und Bruneck haben bis zum 6. Januar geöffnet. Perfekt für alle, die in den Weihnachtsferien noch etwas Adventsstimmung nachholen wollen.
Foto: © IDM Südtirol-Alto Adige/Alex Filz