Glaubst du nicht, dass sich diese Frage mit Ja beantworten lässt?
Ich habe es ausprobiert – und die Antwort ist eindeutig: Ja, es geht.
Das Titelbild dieses Artikels zeigt die weltberühmte Rialtobrücke – fast menschenleer. Und nein, es stammt nicht aus der Coronazeit, sondern aus dem Frühjahr 2025, genauer gesagt: aus der Woche nach Ostern, gegen 9 Uhr morgens. Ein paar vereinzelte Menschen, viel Ruhe – und freie Sicht auf den Canal Grande. Selfies auf der Brücke? Kein Gedränge, kein Geschubse. Einfach nur genießen.
Wie das geht? Nicht zu spät aufstehen. Das ist der ganze Trick. Am besten übernachtest du direkt in Venedig und sparst dir den Weg vom Festland.
Ab 10 bis 11 Uhr sieht die Stadt an der Rialtobrücke und am Markusplatz ganz anders aus. Dann wälzen sich dort Besucherströme durch die Gassen – vor allem entlang der bekannten Route vom Bahnhof über die Rialtobrücke bis zum Markusplatz. Wer später kommt, bekommt schnell den Eindruck, Venedig sei völlig überlaufen. Ist es aber nicht – zumindest nicht überall.
Morgens ist Venedig am schönsten
Wenn du die Stadt am Vormittag erkundest, eröffnet sich dir ein völlig anderer Blick auf Venedig: Kanäle glitzern still in der Morgensonne, Boote schaukeln gemächlich am Ufer, und an den Uferpromenaden herrscht noch Ruhe. Besonders eindrucksvoll ist das Erlebnis an bekannten Orten wie der Rialtobrücke oder dem Markusplatz – dort, wo du eigentlich mit Menschenmassen rechnest. Während sich die Brücke noch in Ruhe genießen lässt, wirkt der Markusplatz auch mit mehr Besuchern nicht überfüllt – seine schiere Größe sorgt für etwas Entspannung.
Vermeide den Touristen-Trampelpfad
Was wirklich wichtig ist: Vermeide die Hauptachse durch die Stadt.
Die direkte Verbindung vom Bahnhof Santa Lucia über die Strada Nova zur Rialtobrücke und weiter zum Markusplatz ist der sogenannte Touristen-Trampelpfad. Diese Route wird von der Mehrheit der Tagesgäste genommen – dicht gedrängt und laut. Wer hier unterwegs ist, erlebt oft nur die anstrengende Seite der Stadt.
Dabei reicht oft ein kleiner Schlenker durch eine der Seitengassen – nur 100 Meter entfernt – und schon bist du fast allein unterwegs. Venedig ist ein Labyrinth aus Gassen, Brücken und versteckten Plätzen. Und genau das ist die große Chance: Lass dich treiben, verlass bewusst die ausgetretenen Wege.
Meine Routenvorschläge für ein ruhigeres Venedig
Ich zeige dir Wege, wie du Venedig auf eine ruhigere, authentischere Art entdecken kannst – abseits der Massen und doch mitten im Geschehen. Von den bekannten Highlights bis hin zu stillen Gassen, versteckten Innenhöfen und kleinen Brücken, auf denen du ganz allein stehen kannst. Es lohnt sich, die gewohnten Pfade zu verlassen – denn nur ein paar Schritte abseits beginnt das andere Venedig.