Venedig gehört zu den magischsten Orten Italiens – keine Straßen, keine Autos, dafür Wasser, Brücken und Boote wohin man blickt. Für Erwachsene ein Traum, für Kinder manchmal ein kleines Abenteuer mit Fragezeichen. Was kann man sehen, ohne dass es zu viel wird? Ich war erst kürzlich mit meiner Tochter in Venedig unterwegs – und möchte dir drei konkrete Tipps mitgeben, die unseren Aufenthalt nicht nur entspannter, sondern auch richtig schön gemacht haben.
1. Vaporetto fahren – aber nicht wie alle anderen
Die berühmte Vaporetto-Linie 1 tuckert langsam den Canal Grande entlang und wird deshalb oft als Sightseeing-Boot empfohlen. Klingt gut – ist aber in der Realität häufig überfüllt. Kinder sehen meist nur Rücken und Rucksäcke, das Gedränge kann stressig sein.
Mein Tipp: Nimm lieber die Linie 2, und zwar nicht durch den Canal Grande, sondern in die entgegengesetzte Richtung – vorbei an der Insel Giudecca. Wenn du zum Beispiel am Bahnhof Santa Lucia einsteigst, achte auf die richtige Anlegestelle: Jede Linie hat dort ihren eigenen Einstieg pro Fahrtrichtung. Manchmal ist die Schlange in Richtung Canal Grande so lang, dass man den viel leereren Einstieg zur anderen Richtung fast übersieht. Also Augen auf – vielleicht kannst du direkt einsteigen, ohne zu warten!
Die Fahrt vorbei an Giudecca ist ruhig, bietet viel zu sehen und Kinder haben hier eher die Chance, die Lagune mit eigenen Augen zu entdecken. Eine entspannte Schifffahrt statt Gedränge – das macht einen Unterschied.
2. Duftreise im Palazzo Mocenigo
Venedig ist voller Kunst und Geschichte – aber nicht jedes Museum begeistert kleine Besucher. Umso schöner, wenn es Ausnahmen gibt: Der Palazzo Mocenigo, ein elegantes Stadtpalais aus dem 17. Jahrhundert, vereint gleich mehrere spannende Elemente.
Schon das Gebäude selbst ist beeindruckend – mit originaler Einrichtung, alten Möbeln und Räumen, die noch den Glanz der venezianischen Adelszeit atmen. Besonders faszinierend: die Ausstellung historischer Kleidungsstücke, darunter prachtvolle Seidenroben und Gewänder aus vergangenen Jahrhunderten. Kinder erleben hier nicht nur Geschichte, sie sehen sie – auch ohne Bildschirm.
Und dann gibt es da noch etwas ganz Besonderes: das Parfümmuseum. Hier wird nicht nur erklärt, wie Düfte früher hergestellt wurden – Kinder (und Erwachsene) können an zahllosen Fläschchen schnuppern, eigene Duftnoten entdecken und sich ganz spielerisch auf eine sinnliche Reise begeben.
Für Familien ist der Palazzo ein Glücksgriff: nicht zu groß, nicht zu voll, abwechslungsreich und überraschend lebendig.
3. Der bessere Blick über Venedig – ohne Warteschlange
Der Glockenturm am Markusplatz ist ein Klassiker. Doch wer schon einmal mit Kind in der Warteschlange stand (bei Sonne und ohne Schatten), zweifelt ob das mit Kindern sein muss.
Eine wunderbare Alternative ist der Campanile auf der Insel San Giorgio Maggiore. Du erreichst ihn ganz bequem mit der Vaporetto-Linie 2 – ein paar Minuten Fahrt, und du bist dort. Der Turm ist nur wenig niedriger als der am Markusplatz, aber der Ausblick? Sagenhaft. Und meist ganz ohne Gedränge.
Es gibt einen Aufzug nach oben – was gerade mit Kindern Gold wert ist. Und von dort aus sieht man Venedig in seiner ganzen Weite: San Marco, den Canal Grande, die vielen Inseln und Gassen von oben. Ein ruhiger Moment mit großem Wow-Effekt.
Venedig mit Kindern?
Das funktioniert wunderbar – wenn man ein paar Dinge beachtet. Wenn du Fragen hast oder Hilfe bei der Planung brauchst, melde dich gern – ich helfe dir, deinen ganz persönlichen Venedig-Weg zu finden. Für dich. Und für deine Kinder.